Jetzt spenden

Walter Manske verlässt die Börde-Werkstätten

Ein Beschäftigter der ersten Stunde geht in den Ruhestand.

Walter Manske verlässt die Börde-Werkstätten

Im Oktober 1974 mit 15 Jahren kommt Walter Manske als einer der ersten Menschen mit Behinderung im Kreis Soest in die gerade gegründete Wichern-Werkstatt. Zu dem Zeitpunkt sind die Werkstätten in Deutschland im Aufbau und im Kreis Soest befindet sich die erste Werkstatt im Werler Ortsteil Niederbergstraße.

Einige Jahre später verschlägt es ihn aus privaten Gründen nach Soest und er arbeitet in dem gerade eröffneten Betriebsteil Klevinghaus-Werkstatt. Sein Lebensmittelpunkt ist und bleibt jedoch Werl, darum zieht er zurück und arbeitet mehrere Jahre in einer angemieteten Halle der Werkstätten hinter dem Werler Bahnhof. 1990 eröffnet die „neue“ Wichern-Werkstatt und Walter Manske ist auch dabei. 1997 wechselt er in den Betriebsteil Börde-Industrie-Service, findet dort seine große Liebe, die er im Sommer 2006 heiratet, und lebt mit seiner Regina bis heute glücklich zusammen.

Walter Manske legte immer viel Wert auf sein Äußeres. Schicke Kleidung, ein ordentlich gebügelter Kittel mit vielen akkurat gesteckten Kugelschreibern machte Eindruck. Wenn er mit wichtiger Miene Besucher ansprach, was sie in der Werkstatt wollten, wendeten sich viele vertrauensvoll an ihn. So nahm er manches mal auch Dinge an, die nicht für ihn gedacht waren.
Einer Kolonne Pflasterer sagte er, sie sollten eine Treppe anlegen. Obwohl es gar nicht deren Auftrag war, legten sie los. Darauf angesprochen sagte der Vorarbeiter: „Der Ingenieur in dem Kittel hat uns gesagt…“

Viele Werkstattangehörige können von vielen Döneken „rund um Walter“ erzählen. Aber jetzt nach 47 Werkstattjahren geht Walter Manske in den wohlverdienten Ruhestand. Das letzte Original der ersten Stunde verlässt die Börde-Werkstätten. Wir alle wünsche ihm für seinen Ruhestand alles erdenklich Gute und werden stets mit einem Lächeln von ihm erzählen. Aber so ganz geht man nie. Walter wohnt mitten in Werl und kommt bestimmt immer mal wieder kurz vorbei.

Wir freuen uns darauf!

Fred Wenselowski